Proteste gegen die Elterngeneration und deren Aufarbeitung der NS-Vergangenheit: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach der zunehmenden Radikalisierung der 68er-Bewegung - hierbei sind vor allem die [[Erschießung Benno Ohnesorgs]] und das [[Attentat auf Rudi Dutschke]] zu nennen sowie egelrechte Angriffe der 68er Bewegung auf den [[Springer Verlag]]- kamen Vorschläge Gesetzesänderungen der damaligen Regierung. Mit einer großen Koalition hatte man ein leichtes Spiel. Das Grundgesetz sollte um die Notstandsparagrafen ergänzt werden. Besonders der im Notfall mögliche Einsatz von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz und der ebenfalls im Notfall zulässige Wegfall des Fernmeldegeheimnisses zog den Unmut der Jugend nach sich. Verknüpfungen von '''N'''otstand'''s'''gesetz auf '''NS''' waren ebenso so schnell gefunden wie die NS-Vergangenheit zahlreicher Politiker. Um den Gesetzen Einhalt zu gebieten wurden Protestmärsche organisiert, vor allem der Sternmarsch auf die damalige Hauptstadt Bonn am 11.05.1968 ist zu erwähnen. Die Politik ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und verabschiedete am 30.05. die Notstandsgesetze.
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Nach der zunehmenden Radikalisierung der 68er-Bewegung - hierbei sind vor allem die [[Erschießung Benno Ohnesorgs]] und das [[Attentat auf Rudi Dutschke]] zu nennen sowie egelrechte Angriffe der 68er Bewegung auf den [[Springer Verlag]]- kamen Vorschläge Gesetzesänderungen der damaligen Regierung. Mit einer großen Koalition hatte man ein leichtes Spiel. Das Grundgesetz sollte um die Notstandsparagrafen ergänzt werden. Besonders der im Notfall mögliche Einsatz von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz und der ebenfalls im Notfall zulässige Wegfall des Fernmeldegeheimnisses zog den Unmut der Jugend nach sich. Verknüpfungen von '''N'''otstand'''s'''gesetz auf '''NS''' waren ebenso so schnell gefunden wie die NS-Vergangenheit zahlreicher Politiker. Man forderte eine Art nachträgliche Entnazifizierung unter den Politikern und den führenden Köpfen der Wirtschaft. Um den Gesetzen Einhalt zu gebieten wurden Protestmärsche organisiert, vor allem der Sternmarsch auf die damalige Hauptstadt Bonn am 11.05.1968 ist zu erwähnen. Die Politik ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und verabschiedete am 30.05. die Notstandsgesetze.
 
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===Folgen der Notstandsgesetze===
 
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Für die 68er hatte sich nun einen ihrer schlimmsten Befürchtungen bestätigt: der Staat bekam autoritäre Züge, Studenten zogen Parallelen und wünschten auf Spruchbändern ''ein Frohes Neues 1933''. Die Notstandsgesetze haben bis heute noch Bestand und wurden zum Beispiel bei großen Hochwässern sinnvoll eingesetzt, indem Bundeswehrsoldaten und Gerät zur Sicherung der Dämme eingesetzt werden können.
 
Für die 68er hatte sich nun einen ihrer schlimmsten Befürchtungen bestätigt: der Staat bekam autoritäre Züge, Studenten zogen Parallelen und wünschten auf Spruchbändern ''ein Frohes Neues 1933''. Die Notstandsgesetze haben bis heute noch Bestand und wurden zum Beispiel bei großen Hochwässern sinnvoll eingesetzt, indem Bundeswehrsoldaten und Gerät zur Sicherung der Dämme eingesetzt werden können.
 
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Version vom 29. April 2015, 15:37 Uhr

Nazi-Vergangenheit in der BRD - Die Sünden unserer Väter

Im Gegensatz zu den anderen Staaten, in denen es 68er-Bewegungen gab, hatten die Deutschen 68er mit der NS-Vergangenheit ihrer Eltern zu kämpfen. Es gab zwar nach dem Krieg eine Entnazifizierung, dennoch waren viele hochrangige Ämter durch Personen aus der NS-Zeit besetzt. Hierbei sind vor allem der damalige Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und Bundespräsident Heinrich Lübke zu nennen. Dies sorgte bei den auf Demokratie und Mitbestimmung versierten 68ern für große Sorgen - hatte die BRD doch erst seit 23 Jahren eine Demokratie. Die NS-Verbrechen wurden noch dazu gerade erst Anfang des Jahrzehnts durch den Eichmann-Prozess wieder in Erinnerung gerufen. Man hatte den Traum eines nazifreien, demokratischen Deutschlands, welchen man nicht aufgeben wollte.

Notstandgesetze

Nach der zunehmenden Radikalisierung der 68er-Bewegung - hierbei sind vor allem die Erschießung Benno Ohnesorgs und das Attentat auf Rudi Dutschke zu nennen sowie egelrechte Angriffe der 68er Bewegung auf den Springer Verlag- kamen Vorschläge Gesetzesänderungen der damaligen Regierung. Mit einer großen Koalition hatte man ein leichtes Spiel. Das Grundgesetz sollte um die Notstandsparagrafen ergänzt werden. Besonders der im Notfall mögliche Einsatz von Bundeswehr und Bundesgrenzschutz und der ebenfalls im Notfall zulässige Wegfall des Fernmeldegeheimnisses zog den Unmut der Jugend nach sich. Verknüpfungen von Notstandsgesetz auf NS waren ebenso so schnell gefunden wie die NS-Vergangenheit zahlreicher Politiker. Man forderte eine Art nachträgliche Entnazifizierung unter den Politikern und den führenden Köpfen der Wirtschaft. Um den Gesetzen Einhalt zu gebieten wurden Protestmärsche organisiert, vor allem der Sternmarsch auf die damalige Hauptstadt Bonn am 11.05.1968 ist zu erwähnen. Die Politik ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und verabschiedete am 30.05. die Notstandsgesetze.

Folgen der Notstandsgesetze

Für die 68er hatte sich nun einen ihrer schlimmsten Befürchtungen bestätigt: der Staat bekam autoritäre Züge, Studenten zogen Parallelen und wünschten auf Spruchbändern ein Frohes Neues 1933. Die Notstandsgesetze haben bis heute noch Bestand und wurden zum Beispiel bei großen Hochwässern sinnvoll eingesetzt, indem Bundeswehrsoldaten und Gerät zur Sicherung der Dämme eingesetzt werden können.