Die Altstadtsanierung in Heidelberg: Unterschied zwischen den Versionen

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==Sanierungsbedürftige Altstadt==
  
1968 war die Altstadt Heidelbergs vom Zerfall und von renovierungsbedürftigen Gebäuden geprägt. Schlechte sanitäre Anlagen in den Wohnungen ermöglichten günstige Mieten, schreckten aber die „höhere Gesellschaft“ ab. Hannes Lührens entwarf deshalb eine Skizze, um dem entgegen zu wirken. Hierbei lag der Fokus auf der Verbannung des Verkehrs aus der Altstadt und der Optimierung der Wohnbereiche. Nichterhaltenswürdige Gebäude sollten abgerissen und durch Parkhäuser ersetzt werden.  
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1968 war die Altstadt Heidelbergs vom Zerfall und von renovierungsbedürftigen Gebäuden geprägt. Schlechte sanitäre Anlagen in den Wohnungen ermöglichten günstige Mieten, schreckten aber die „höhere Gesellschaft“ ab und bewirkten eine "Ghettoisierung". Da die Altstadt für Heidelberg besonders für den Tourismus wichtig war, sollte sie 1968 nun saniert werden. Der damalige Oberbürgermeister [http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhold_Zundel Reinhold Zundel] setzte sich sehr für dieses Vorhaben ein. Der Architekt [http://de.wikipedia.org/wiki/Hannes_L%C3%BChrsen Hannes Lührsen] entwarf deshalb eine Skizze, um dem Ganzen entgegen zu wirken.  
 
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Die Folgen dieser Erneuerungsarbeiten waren Mietserhöhungen und der damit verbundene Auszug der „niederen Bevölkerung“. Auch das soziale Leben wurde durch die Altstadtsanierung erheblich eingeschränkt und nützliche Gebäude, so wie die Straßenbahn, auf die die Bewohner angewiesen waren, sollten abgerissen werden. Dies führte natürlich zu Protesten, Unterschriftensammlungen und Demonstrationen. Die Bewohner der Altstadt forderten eine Altstadtsanierung im Sinne der Bevölkerung und nicht nur im Sinne des Tourismus und des Ansehens der Stadt.
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===Ideen zur Umsetzung der Altstadtsanierung===
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Hannes Lührsen legte den Fokus auf die Verbannung des Verkehrs aus der Altstadt. Die Straßenbahn sollte nicht mehr durch die Fußgängerzone führen, sonder um die Altstadt herum gelegt werden.  Um auch den Autoverkehr zu minimieren, plante Lührsen den Busverkehr von der Straße unterirdisch zu legen. Weiterhin beabsichtigte er eine Vielzahl an Parkhäusern zu bauen. Auch dies diente der Eingrenzung des Verkehrs und der Erhöhung des Komforts für Fußgänger. Dazu sollten nichterhaltenswürdige Gebäude abgerissen werden und durch die Parkhäuser ersetzt werden. Natürlich beinhalteten die Sanierungsarbeiten auch eine Optimierung der Wohnbereiche. Sie sollten sowohl äußerlich saniert, als auch innerlich einem erhöhten Wohnstandard angepasst werden.
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===Weitreichende Folgen===
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Die Folgen dieser Erneuerungsarbeiten waren Mietserhöhungen und der damit verbundene Auszug der „niederen Bevölkerung“ und der Wohnungsnot. Auch das soziale Leben wurde durch die Altstadtsanierung erheblich eingeschränkt und nützliche Gebäude, so wie die Straßenbahn, auf die die Bewohner angewiesen waren, sollten abgerissen werden. In der Altstadt wohnen sollte zum Privileg werden. Dies führte natürlich zu Protesten, Unterschriftensammlungen und Demonstrationen. Die Bewohner der Altstadt forderten eine Altstadtsanierung im Sinne der Bevölkerung und nicht nur im Sinne des Tourismus und des Ansehens der Stadt.Der Bedarf an Wohnraum stieg zu dieser Zeit enorm an und neue Stadtteile, wie Emmertsgrund und Boxberg, entstanden in Heidelberg.
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Eine [http://www.iek.uni-hd.de/institut/darmstaedterhof.html Reihe von Bildern] mit deutschem Begleittext zum Umbau des Hotels ''"Darmstädter Hof"'' in das Einkaufszentrum ''"Darmstädter Hof Centrum"'' lässt sich auf der Seite des IEK finden.
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Der Heidelberger Grafiker Klaus Staeck hat seinen [http://www.edition-staeck.de/images/big/90046.jpg satirischen Beitrag] ebenfalls geleistet.
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==Literatur==
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*Ausstellungszeitung: Eine Stadt bricht auf. Heidelbergs wilde 70er. Ausstellung vom 16. Mai bis 21. September 2014 im Kurpfälzischen Museum Heidelberg. [http://www.museum-heidelberg.de/pb/,Lde/Startseite/Sonderausstellungen/Eine+Stadt+bricht+auf+_+Heidelbergs+wilde+70er.html]
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--[[Benutzer:MoMa68|MoMa68]] ([[Benutzer Diskussion:MoMa68|Diskussion]]) 14:59, 17. Mai. 2015 (CEST)

Aktuelle Version vom 17. Mai 2015, 14:00 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Sanierungsbedürftige Altstadt

1968 war die Altstadt Heidelbergs vom Zerfall und von renovierungsbedürftigen Gebäuden geprägt. Schlechte sanitäre Anlagen in den Wohnungen ermöglichten günstige Mieten, schreckten aber die „höhere Gesellschaft“ ab und bewirkten eine "Ghettoisierung". Da die Altstadt für Heidelberg besonders für den Tourismus wichtig war, sollte sie 1968 nun saniert werden. Der damalige Oberbürgermeister Reinhold Zundel setzte sich sehr für dieses Vorhaben ein. Der Architekt Hannes Lührsen entwarf deshalb eine Skizze, um dem Ganzen entgegen zu wirken.

Ideen zur Umsetzung der Altstadtsanierung


Hannes Lührsen legte den Fokus auf die Verbannung des Verkehrs aus der Altstadt. Die Straßenbahn sollte nicht mehr durch die Fußgängerzone führen, sonder um die Altstadt herum gelegt werden. Um auch den Autoverkehr zu minimieren, plante Lührsen den Busverkehr von der Straße unterirdisch zu legen. Weiterhin beabsichtigte er eine Vielzahl an Parkhäusern zu bauen. Auch dies diente der Eingrenzung des Verkehrs und der Erhöhung des Komforts für Fußgänger. Dazu sollten nichterhaltenswürdige Gebäude abgerissen werden und durch die Parkhäuser ersetzt werden. Natürlich beinhalteten die Sanierungsarbeiten auch eine Optimierung der Wohnbereiche. Sie sollten sowohl äußerlich saniert, als auch innerlich einem erhöhten Wohnstandard angepasst werden.

Weitreichende Folgen

Die Folgen dieser Erneuerungsarbeiten waren Mietserhöhungen und der damit verbundene Auszug der „niederen Bevölkerung“ und der Wohnungsnot. Auch das soziale Leben wurde durch die Altstadtsanierung erheblich eingeschränkt und nützliche Gebäude, so wie die Straßenbahn, auf die die Bewohner angewiesen waren, sollten abgerissen werden. In der Altstadt wohnen sollte zum Privileg werden. Dies führte natürlich zu Protesten, Unterschriftensammlungen und Demonstrationen. Die Bewohner der Altstadt forderten eine Altstadtsanierung im Sinne der Bevölkerung und nicht nur im Sinne des Tourismus und des Ansehens der Stadt.Der Bedarf an Wohnraum stieg zu dieser Zeit enorm an und neue Stadtteile, wie Emmertsgrund und Boxberg, entstanden in Heidelberg.

Bilderbeispiele


Eine Reihe von Bildern mit deutschem Begleittext zum Umbau des Hotels "Darmstädter Hof" in das Einkaufszentrum "Darmstädter Hof Centrum" lässt sich auf der Seite des IEK finden.
Der Heidelberger Grafiker Klaus Staeck hat seinen satirischen Beitrag ebenfalls geleistet.

Literatur


  • Ausstellungszeitung: Eine Stadt bricht auf. Heidelbergs wilde 70er. Ausstellung vom 16. Mai bis 21. September 2014 im Kurpfälzischen Museum Heidelberg. [1]


--MoMa68 (Diskussion) 14:59, 17. Mai. 2015 (CEST)