1968:Aktuelle Ereignisse

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Projekt Alavi: 1968 Schaltjahr zur Erinnerung. April 2015

Inhaltsverzeichnis

Erstes Arbeitstreffen des Projektes: 1968 - Schaltjahr zur Erinnerung vom 27.- 30.4.2015 in Heidelberg

Nach dem Anreisetag wurden alle Projektteilnehmer/innen aus Polen, Tschechien und Deutschland von der Projektleiterin Prof. Dr. Bettina Alavi an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg begrüßt, um anschließend an einer Zeitzeugenveranstaltung mit Roland Jahn/Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) teilzunehmen. Roland Jahn sprach auch über seine Wahrnehmung von 1968, sowohl mit Blick auf den Osten als auch auf den Westen. Die Aussagen Jahns zu 1968 sind in das Wiki integriert.

Die nächsten Tage waren der intensiven Projektarbeit gewidmet: Die Ziele und Inhalte des Projektes wurden diskutiert und damit geschärft und konkretisiert.

Um der trinationalen Ausrichtung des Projektes Gewicht zu verleihen, stellten die Teilnehmer/innen der Delegationen die nationalen Ereignisse vor: Was war 1968 ... in Polen, in der Tschechoslowakei, in der Bundesrepublik? Dadurch konnten die Unterschiede, aber auch die Vernetzungen klarer gefasst werden. Alle Delegationen trugen auf Deutsch vor - ein großes Lob an die polnischen und tschechischen Teilnehmer/innen!

Die Tutorin des Wiki, Laura Kuhn, führte in die Möglichkeiten des Wiki ein, Prof. Dr.Christian Spannagel wies auf rechtliche Aspekte des Wiki hin, z.B. beim Hochladen von Fotos.

Die Teilnehmer/innen setzten ihre Vorträge "Was war 1968 in ..." ins Wiki um, was bedeutete Unterabschnitte zu bilden und den rechtlichen Hinweisen zu entsprechen. Die Einträge erfolgten zunächst in der Muttersprache, die Übersetzung ins Deutsche oder Englische soll nach dem Arbeitstreffen erfolgen.

Es konnte ein erstes Zeitzeugeninterview geführt werden mit einem Ehepaar, das 1968 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg studierte. Der Mann arbeitete später als Dozent an der PH Heidelberg, konnte also auch über Auswirkungen aon 1968 an der Hochschule berichten. Anhand dieses Beispiels konnte über Chancen und Probleme von Zeitzeugeninterviews diskutiert werden, denn alle Gruppen sollen Zeitzeugeninterviews ins Wiki integrieren.

Neben den Arbeitsthemen kamen auch "gesellschaftliche Aspekte" nicht zu kurz. Zum Abendessen kamen die Projektteilnehmer/innen in studentengemäßen Lokalen zusammen. Abschließend gab es eine Führung durch das Universitätsarchiv Heidelberg (Dank an Frau Zinke für die professionelle und kurzweilige Führung) sowie durch die Altstadt.

Zweites Arbeitstreffen des Projektes: 1968 - Schaltjahr zur Erinnerung vom 12.10.- 13.10.2015 in Olomouc

Gruppenbild der Beteiligten Oktober 2015

Das zweite Arbeitstreffen im Rahmen des Projektes fand am 12 und 13. Oktober 2015 in Olomouc/Tschechien statt. Von der PH Heidelberg waren 5 Studierende und zwei Dozentinnen angereist, von der Universität Opole 3 Studierende und eine Dozentin. Auf dem Arbeitsprogramm standen 3 Punkte:

1. Sichtung der Ergebnisse seit dem 1. Arbeitstreffen im April 2015 in Heidelberg.
2. Gemeinsame Erarbeitung eines Fotorundgangs zu den Stätten von 1968 in Olomouc.
3. Weitere Planug des Projektes.

Sichtung der Ergebnisse seit dem 1. Arbeitstreffen im April 2015 in Heidelberg Was war 1968 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Zunächst stellten die Heidelberger Studierenden ihre Ergebnisse vor: Der folgenden Powerpoint sind die Vorgehensweise, die Quellen und die Ergebnisse zu entnehmen. Was war 1968 an der Universität Opole Die polnische Gruppe konnte mit vielen Fotos am lokalen Beispielk Opole verdeutlichen, dass die drei Bedeutungen von 1968 - Beteiligung an der militärischen Intervention des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei, studentischer Protest für Meinungs- und Pressefreiheit - antisemitische Übergriffe auch in Opole präsent waren. Was war 1968 in Olomouc und an der Universität Olomouc Die tschechischen Gastgeber wiesen darauf hin, dass nur wenig Literatur zum lokalen Beispiel Olomouc existiert. Es wurde zwar viel zum Prager Frühling geforscht und publiziert, das Interesse konzentrierte sich aber auf die grossen Städte. Gleichwohl war die Protestbewegung auch in Olomouc zu spüren.

Gemeinsame Erarbeitung eines Fotorundgangs zu den Stätten von 1968 in Olomouc. Grundlage für die Erarbeitung des Fotorundgangs stellte folgende Publikation dar: Miloslav čermák ed.: V Roce 1968.Olomouc: Memoria 2015. Dort finden sich Fotos von Olomouc aus dem Jahre 1968. In einem gemeinsamen Stadtrundgang wurden Fotos mit der gleichen Perspektive gemacht wie die historischen Fotos. In gemischtnationalen Gruppen wurden die Fotos aus den beiden Zeitebenen im Wiki nebeneinander gestellt, mit dreisprachigen Bildunterschriften versehen und miteinander verglichen. In einem Stadtplan von Olomouc wurden die Stätten eingetragen und ein Stadtrundgang empfohlen.

Rahmenprogramm

Bürgermeister doc. Mgr. Antonín Staněk, Ph.D. Oktober 2015

Der Bürgermeister von Olomouc, Dr. habil. Antonín Staněk hat die gesamte Gruppe am Dienstag, 13.10.2015 im Rathaus empfangen. Er war bis zu seiner Wahl im Institut für Gesellschaftswissenschaften der Palcky Universität Olomouc tätig und zeitweilig der örtliche Leiter dieses Projektes. Er empfing die Studenten in seinem Büro und präsentierte das Goldene Buch der Stadt Olomouc. Außerdem organisierte er eine Führung durch das Rathaus mit anschließender Besichtigung des Turms.

Drugie robocze spotkanie w Ołomuńcu - październik 2015

Drugie spotkanie robocze w ramach projektu „1968 – Schaltjahr zur Erinnerung“ odbyło się w dniach 12-13 października 2015 r. w Ołomuńcu. Uczestnikami było pięcioro studentów z Uniwersytetu Pedagogicznego w Heidelbergu i troje z Uniwersytetu Opolskiego. Opiekę sprawowało dwóch wykładowców z Heidelbergu i jeden z Opola. Program spotkania roboczego obejmował trzy punkty: Przegląd efektów prac wykonanych przez studentów w okresie po pierwszym spotkaniu roboczym w Heidelbergu (od kwietnia 2015 r.) Wykonanie zdjęć miejsc związanych z wydarzeniami 1968 r. w Ołomuńcu i wspólne ich opracowanie. Przygotowanie planu pracy i zadań do następnego spotkania w Heidelbergu, wiosna 2016 r.

Przebieg spotkania: Jako pierwsi wyniki swoich badań przedstawili studenci z Heidelbergu. Były to efekty ich pracy wykonanej po pierwszym spotkaniu roboczym w Heidelbergu (kwiecień 2015 r.) Studenci przedstawili zastosowaną metodę badawczą, źródła a także swoje wyniki badań. Efekty w załączeniu – powerpoint Wydarzenia 1968 r. na Uniwersytecie Opolskim (Wyższej Szkole Pedagogicznej) Grupa polska przedstawiła na podstawie wielu zdjęć i kopii dokumentów wydarzenia w Opolu w połowie marca 1968 r. nawiązując przy tym do wydarzeń ogólnokrajowych. W protestach studenci domagali się przede wszystkim wolności słowa i prasy. Miały miejsce w Opolu również incydenty antysemickie. Wydarzenia na uczelni i protesty studenckie w Opolu nie miały w zasadzie związku z interwencją wojsk Układu Warszawskiego w Czechosłowacji – sierpień 1968 r. powerpoint Wydarzenia 1968 r. na Uniwersytecie Palackiego w Ołomuńcu Czescy gospodarze wskazali na trudności związane z opracowaniem tematu wynikające z niewielkiej ilości dostępnej literatury na temat wydarzeń w Ołomuńcu. Mimo, że temat praskiej wiosny został zbadany i opublikowano na ten temat wiele książek, to jednak główne zainteresowanie naukowe koncentruje się na dużych miastach. Niemniej jednak, udało się dotrzeć do niektórych źródeł. powerpoint

Wspólne opracowanie zdjęć miejsc związanych z wydarzeniami 1968 r. w Ołomuńcu. Podstawą pracy była książka: Miloslav čermák ed.: V Roce 1968.Olomouc: Memoria 2015, gdzie umieszczone zostały zdjęcia Ołomuńca 1968 r. podczas spaceru po mieście wykonane zostały współczesne ujęcia tych miejsc. Foto W grupach mieszanych (polsko-niemiecko-czeskich) opracowano zarówno stare jak i nowe zdjęcia umieszczając je obok siebie w Wiki, przy czym wyposażono je w podpisy w trzech językach. Na mapie miasta naniesiono trasę wycieczki i dokonano odpowiednich opisów.

Program ramowy:

Burmistrz Ołomuńca, dr hab. Antonín Staněk przyjął w Ratuszu, we wtorek 13 października 2015 r., grupę studentów wraz z opiekunami. Burmist przed objęciem stanowiska był pracownikiem wydziału pedagogicznego Uniwersytetu Palackiego i kierował pracami przygotowawczymi w ramach naszego projektu.

Drittes Arbeitstreffen des Projektes: 1968 - Schaltjahr zur Erinnerung am 11.-13.04.2016 in Heidelberg

Nach einem Jahr Laufzeit des Projektes gab es unter den Studierenden und Lehrenden herzliche Begrüßungen und Wiedersehensfreude, die neu dazu gekommenen Studierenden waren neugierig auf die Arbeit und auf die Stadt. Ziel des Arbeitstreffens war es:

  1. die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit dem Thema an den drei Hochschulen im letzten halben Jahr vorzustellen;
  2. die angefertigten Zeitzeugeninterviews und Darstellungstexte dreisprachig zu gestalten und auf dem Wiki zur Verfügung zu stellen;
  3. und - äquivalent zum Stadtrundgang in Olomouc – einen Stadtrundgang zu den Stätten von 1968 in Heidelberg anzufertigen.


Die Begrüßung der Teilnehmer/innen übernahm der Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Prof. Dr. Hans-Werner Huneke, der die Wichtigkeit der Internationalisierung der Lehrerbildung und die vorausschauende Wahl des Themas 1968 angesichts des bald anstehenden Jubiläumsjahres hervorhob. Prof. Dr. Bettina Alavi führte als Projektleiterin in das Programm des Arbeitstreffens ein.

Ergebnisse der Arbeit an den drei Hochschulen

Die Heidelberger Studierenden hatten sich mit der Radikalisierung von 1968 durch die terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) im regionalen Rahmen des Südwestens auseinandergesetzt. Im ersten Vortrag wurde zum einen - verdeutlicht an einem Zitat von Gudrun Ensslin nach dem Tod von Benno Ohnesorg – auf die Gewaltfrage als Weg zur Radikalisierung eingegangen. Der zweite Vortrag thematisierte den Anschlag der RAF auf das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Heidelberg am 24. Mai 1975 mit drei Toten. Neben den inhaltlichen Aspekten spielten auch das Schreiben im Wiki und rechtliche Aspekte, z.B. das Einholen von Bildrechten, eine Rolle. Für die Studierenden war es neu, im Stadtarchiv gebührenpflichtig das Recht einzuholen, um ein Foto im Wiki veröffentlichen zu können.
Die Studierenden aus Opole führten in den nationalen Kontext von 1968 ein und legten dann den Fokus auf die Ereignisse in ihrer Stadt. Sie wiesen auf die Pädagogische Hochschule in Opole als eine besondere Einrichtung hin: Sie wurde als eine Bildungseinrichtung zur Ausbildung der neuen Lehrkräfte zur Polonisierung der Westgebiete eingerichtet. Mit der Zeit wurde die Hochschule wissenschaftlich sehr erfolgreich und genoss ein gutes Ansehen in Polen. Die Studierenden hatten sich 1968 für die Demokratisierung eingesetzt und dieses durch ihren Streik im März 1968 bekräftigt. Die Auseinandersetzungen waren heftig und führten zu mehreren Relegationen von Studierenden, aber auch zur Entlassung des Rektors.
Die tschechischen Studierenden berichteten über ein Zeitzeugeninterview mit Prof. Frantisek Mezihorak. Dieser war im Jahre 68 Oberassistent an der Philosophischen Fakultät (Institut für Gesellschaftswissenschaften) der Palacky-Universität Olomouc. Er stand als Sprecher an der Spitze der Fakultät und hatte eine optimistische Einschätzung der Situation in Olomouc: Er hoffte auf die Fortführung der Reformen – auch nach der Okkupation am 21.8.1968. Einige Monate später wurde er entlassen und unterrichtete bis zum Jahre 1989 an verschiedenen Mittelschulen in Olomouc. Mit dieser Schultätigkeit hatte er es noch besser getroffen als ein anderer Kollege, Dozent Emil Gimes, der in einer Betonfabrik arbeiten musste. Prof. Mezihorak wurde nach 1989 Vizerektor der Palacky-Universität, konnte also nach der Samtenen Revolution an seine frühere akademische Tätigkeit anknüpfen.

Arbeit am Wiki: Zeitzeugeninterviews und Texte werden dreisprachig

In einem kurzen Workshop wurden den Studierenden und Lehrenden von Tutor Johannes Wegenkittl Kenntnisse vermittelt, wie sie mithilfe von YouTube problemlos Untertitel setzen können. Die Studierenden arbeiteten intensiv an den tschechischen und polnischen Untertiteln für die in Heidelberg geführten Zeitzeugengespräche mit dem ehemaligen Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und mit ehemaligen Studierenden. Die deutschen Studierenden halfen bei der Übersetzung des in Olomouc geführten Interviews sowie eines polnischen Darstellungstextes. Diese Übersetzungstätigkeit trägt dazu bei, das Projekt wirklich trinational zu gestalten, so dass Vergleiche zwischen den drei Hochschulorten möglich werden.

Stadtrundgang zu den Stätten von 1968 in Heidelberg

Aufgrund der vielen Stätten von 1968 in Heidelberg musste für den Stadtrundgang ein Schwerpunkt gelegt werden, in diesem Falle auf die Universität, den Universitätsplatz, die Hauptstraße und den Platz vor dem Rathaus. Der Stadtrundgang wurde von Bettina Alavi durchgeführt und begann vor der neuen Aula mit einem Foto von der Demonstration am 2. Juni 1967 gegen den Schahbesuch. Unter der Schrift „Dem lebendigen Geist“ standen damals Studierende mit Transparenten wie „Nieder mit dem Schah“, „Auflösung der faschistischen Geheimpolizei in Persien & Deutschland“ sowie „Autonomie der Teheraner Universität“. Neu war für viele, dass es eine solche Demonstration gegen den Schahbesuch nicht nur in Berlin, sondern auch in Heidelberg gab. Anhand von Fotos aus der Zeit von 1967 – 1973 wurden viele Themen und Forderungen vor Ort angesprochen wie Demonstrationen gegen die NPD und das von Oberbürgermeister Zundel ausgesprochene Demonstrationsverbot auf der Hauptstraße, die Forderungen nach mehr Mitbestimmung an der Universität und die Rektoratsbesetzung 1973, aber auch spezifisch Heidelberger Themen wie die Altstadtsanierung. Für die Pädagogische Hochschule Heidelberg wurden noch keine Fotos der Studentenproteste gefunden, sodass dieser spezifische Ort noch auf seinen Rundgang mit Fotos aus der Zeit um 1968 wartet.

Abschlussgespräch

Am Ende waren die meisten Zeitzeugeninterviews mit polnischen und tschechischen Untertiteln versehen - die Studierenden hatten schnell und effektiv gearbeitet. Es wurde lediglich angemerkt, dass der Dialekt und die Umgangssprache der Interviewten manchmal schwer zu verstehen war. Auch größere Darstellungstexte waren bereits übersetzt und das tschechische Interview mit Prof. Mezihorak mit Untertiteln versehen. Die deutschen Untertitel werden von der tschechischen Studierendengruppe angefertigt, die im Juni 2016 nach Heidelberg kommen wird. Die deutschen Studierenden übernahmen die technische Begleitung und halfen bei sprachlichen Ausdrücken auf Deutsch. Dieses Arbeitstreffen endete mit einem Ausblick auf das vierte Arbeitstreffen in Opole, aber auch mit einem Hinweis auf eine studentische Kneipentour am Abend in Heidelberg und auf die Schlossbesichtigung am nächsten Tag.

Weitere Planung

Das vierte Arbeitstreffen soll am 10. und 11.10.2016 in Opole stattfinden

TeilnehmerInnen des 3. Arbeitstreffens in Heidelberg

Lehrende:
Heidelberg: Prof. Dr. Bettina Alavi
Olomouc: Mgr. Gabriela Cingelová Ph.D., Mgr. Pawel Krakora PH.D.
Opole: Dr. habil. Malgorzata Swider

Studierende:
Heidelberg: Rebecca Grieb, Sandra Kiebler, Mona Martin, Mollenhauer, Nadine Merkle, Marcel Tusint, Johannes Wegenkittl
Olomouc: Daniela Horáková, Roman Mišák , Vanda Vaníčková (Doktorandin)
Opole: Martina Mandera , Maria Reisky , Tomasz Fiedeń , Damian Brzoska

Trzecie spotkanie w ramach projektu zaplanowane zostało na wiosnę 2016 r. i odbędzie się w Heidelbergu.